Sicherheit geht vor: Die Rolle von Airbags und Sicherheitsgurten im Auto
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Die Zeiten, in denen sich Fahrzeuginsassen im Falle eines Unfalls einzig auf die Knautschzonen aus Blech verlassen mussten, sind glücklicherweise längst vorbei. Die heutzutage in jedem Auto serienmäßig verbauten Sicherheitssysteme gehören zu den wohl wichtigsten Innovationen der gesamten Automobilgeschichte, dank modernster Sensor- und Steuerungstechnik kommen in modernen Fahrzeugen je nach Modell teilweise mehr als zehn Airbags zum Einsatz – diese vermitteln nicht nur ein sicheres Gefühl beim Einsteigen, sondern können im Ernstfall tatsächlich Leben retten.
Das Airbagsystem im Überblick
Die schützenden Luftsäcke sind an zahlreichen Stellen des Innenraums zu finden, um möglichst viele Unfallszenarien abdecken zu können. Die Frontalairbags in Lenkrad und Armaturenbrett schützen den Kopf- und Brustbereich und bremsen den Körper bei einem Frontalcrash so sanft wie möglich ab, die Knie-Airbags unterhalb der Lenksäule und des Handschuhfachs verhindern eine Kollision des Knie- und Schienbeinbereichs mit dem Armaturenbrett.
Um auch einem seitlichen Aufprall entgegenwirken zu können, sind in den Türen, den A-, B- sowie C-Säulen und auch hinter den Türverkleidungen weitere Airbagmodule untergebracht.
Damit das System situationsgerecht die richtigen Airbags zum richtigen Zeitpunkt auslösen kann, sind an verschiedenen Orten im Fahrzeug Crash- und Beschleunigungssensoren verbaut, diese registrieren die bei einem Unfall ungewöhnlich stark wirkenden Kräfte und übermitteln die Daten in Sekundenbruchteilen an das zentrale Airbagsteuergerät, welches dann das elektrische Signal zum Zünden der Treibmittelkartuschen und somit zum Aufblasen der Luftsäcke herausgibt, nach bereits 20-30 Millisekunden haben diese dann ihr volles Volumen erreicht.
Über die sogenannten Sitzbelegungsmatten weiß das Steuergerät stets, welche Plätze tatsächlich besetzt sind, sodass die Auslösung individuell und mit höchster Sicherheit erfolgen kann.
Ebenfalls nicht zu unterschätzen: Die Sicherheitsgurte
Optisch hat sich der allseits bekannte Dreipunktgurt seit seiner ersten serienmäßigen Verwendung im Jahr 1959 kaum verändert, doch auch das Gurtsystem wurde mittels der Auswertung von zahlreichen Crashtests kontinuierlich weiterentwickelt.
Im Zusammenspiel mit dem Airbagsystem werden die Gurte in modernen Autos bei einem Unfall über einen Gurtstraffer mit einem pyrotechnischen Auslösemechanismus zusätzlich gestrafft, um die Rückhaltefunktion des üblichen Einrastsystems zu verstärken.
Weiterhin ist es glücklicherweise schier unmöglich geworden, das Anlegen des Sicherheitsgurts zu vergessen, egal wie groß die Eile sein mag – denn nach wenigen Metern ertönt ein nicht überhörbares akustisches Warnsignal, das zusammen mit einer Warnlampe im Tacho auf das Anlegen des Gurts hinweist.
Instandsetzung und Wartung am Sicherheitssystem – welche Reparaturen sind möglich?
Nicht immer geht das Auslösen des Airbagsystems mit irreparablen Totalschäden einher, doch neben dem verbogenen Blech kann vor allem die Instandsetzung des Innenraums einige Herausforderungen bereithalten.
Die Airbagmodule und aktiven Gurtstraffer selbst sind Einwegkomponenten, nach einer Auslösung ist der komplette Austausch die einzige Option. Dies hat zum einen sicherheitstechnische Gründe, da nur bei absolut unbeschädigten Teilen die sichere Funktion gewährleistet werden kann, auf der anderen Seite würden auch technische Gegebenheiten die Instandsetzung fast unmöglich machen, denn die Airbaggehäuse brechen bei der Auslösung an ihren Sollbruchstellen auf und werden infolgedessen kontrolliert zerstört.
Sind an einem nicht ausgelösten Airbagsystem Reparaturen erforderlich, beispielsweise im Bereich der Verkabelung, dürfen diese Arbeiten aus Sicherheitsgründen ausschließlich von Personen mit einem Sachkundenachweis für die Handhabung von pyrotechnischen Sicherheitssystemen durchgeführt werden, da sowohl ein ungewolltes Auslösen als auch eine eventuell unzuverlässige Funktionsweise schwere Verletzungen zur Folge haben könnte.
Weiterhin sind alle elektronischen Sicherheitssysteme selbstüberwachend, stellt das Steuergerät unplausible Werte oder Kabelunterbrechungen fest, wird dies über eine Warnlampe im Tacho angezeigt. In diesem Fall sollte schnellstmöglich eine Fachwerkstatt aufgesucht werden, um den Sicherheitsmangel beheben zu lassen.
Etwas anders sieht es bei den mechanischen Teilen der Gurte aus, hier empfiehlt sich eine regelmäßige Überprüfung auf Schadfreiheit und die richtige Funktion. Zunächst können die Gurte selbst geprüft werden: Ist das Material frei von Rissen? Rollen die Gurte ungehindert vollständig ein und aus? Rasten die Gurte bei einem ruckartigen Zug korrekt ein? Sind die Gurte eventuell verdreht?
Nachdem die Gurte die Überprüfung bestanden haben, sollten nun noch die Gurtschnallen und Gurtschlösser etwas Aufmerksamkeit bekommen. Hier geht es vor allem darum, dass sämtliche Teile frei von sichtbaren Beschädigungen sind und die Gurte fest im Gurtschloss einrasten und sich ohne Verklemmen wieder lösen lassen.
Bei Zweifeln oder Unstimmigkeiten hinsichtlich des Zustands von Sicherheitssystem empfiehlt sich in jedem Fall der Weg zu einem Fachbetrieb, denn selbst wenn sich ein Verdacht auf eine Beschädigung als unberechtigt herausstellt, können zukünftige Fahrten nach der fachgerechten Überprüfung wieder mit einem unbeschwerten Sicherheitsgefühl angetreten werden.