Augen auf beim Reifenkauf!
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Bei einer vorrausschauenden Fahrweise kann ein Reifensatz bis zu 50.000 Kilometer zurücklegen, bevor die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern erreicht wird, und es können unter idealen Bedingungen etwa acht Jahre vergehen, bis die chemische Alterung die Reifenoberfläche porös erscheinen lässt – der Kauf neuer Reifen gehört also nicht unbedingt zum üblichen Autofahreralltag. Umso wichtiger ist es also, sich vor dem Kauf ausreichend zu informieren, damit die neue Bereifung wieder viele Jahre höchste Sicherheit und unbeschwerten Fahrspaß gewährleisten kann.
Nicht jeder Reifen passt zu jedem Auto
Je nach Fahrzeugtyp müssen die Reifen grundsätzlich die unterschiedlichsten Anforderungen erfüllen, dies schlägt sich neben der Profilbeschaffenheit unter anderem auch in ihrer Dimensionierung nieder. Während ein breiter Niederquerschnittsreifen auf einem Sportwagen durch seine niedrige Flanke ein sehr präzises Kurvengefühl vermitteln, verhilft ein grobstolliger Offroad-Reifen mit hohen und elastischen Seitenwänden dem Geländewagen auch abseits von befestigten Straßen zum optimalen Grip.
Um zu erfahren, welche Reifengröße die richtige ist, genügt meist ein Blick in den Fahrzeugschein, eine vollständige Auflistung aller zulässigen Rad-/Reifenkombinationen lässt sich auch in dem vom Hersteller ausgestellten CoC-Dokument („Certification of Conformity“ oder „EG-Übereinstimmungserklärung“) oder oftmals auch in der Bedienungsanleitung finden.
Eine beispielhafte Angabe einer möglichen Reifendimension könnte 225/50 R16 91 H lauten, die einzelnen Kennzahlen lassen sich dabei wie folgt entschlüsseln:
225: Die erste Ziffer gibt die Reifenbreite in Millimetern an.
50: Die zweite Ziffer gibt Aufschluss über die Flankenhöhe prozentual zur Laufflächenbreite, in diesem Beispiel also 50 Prozent von 225 Millimetern.
R16: Der Buchstabe R gibt an, dass es sich um einen Reifen in Radialbauweise handelt, die Ziffer 16 steht für einen Felgendurchmesser von 16 Zoll.
91: Die Ziffer hinter dem Durchmesser steht für den Tragfähigkeitsindex, die 91 gibt dabei eine Traglast von 615 Kilogramm an.
H: Der letzte Buchstabe bezieht sich auf den Geschwindigkeitsindex, in diesem Fall ist der Reifen bis maximal 210 km/h zugelassen.
Sind auf dem Wagen Zubehörfelgen verbaut, ist besondere Vorsicht geboten, da die Größen häufig von den Herstellerangaben abweichen. In einem solchen Fall zählen nur die bei der Eintragung der Felgen in dem Fahrzeugschein vermerkten Angaben, die zur Sicherheit nochmals mit den momentan montierten Reifen abgeglichen werden sollten.
Reifenwechsel überflüssig dank Allwetterreifen?
Müssen die Sommer- oder Winterreifen sowieso gerade erneuert werden, stellt sich häufig die Frage, ob ein Wechsel auf für alle Wetterlagen zugelassene Reifen nicht eventuell eine sinnvolle Alternative wäre. Ob dies zutrifft, hängt vor allem vom individuellen Fahrprofil ab. Wird der Wagen tendenziell eher wenig und auf kurzen, im Winter gut geräumten Wegen bewegt, können Allwetterreifen tatsächlich durchaus eine gute und oft günstige Wahl sein. Gehören jedoch zahlreiche Langstreckenfahrten oder auch Fahrten unter harten Witterungsbedingungen zum Alltag, sollte doch eher zwischen den jeweils spezialisierten Reifenarten gewechselt werden.
Der Hintergrund dafür liegt in dem komplett unterschiedlich aufgebauten Profil und der an den Zieltemperaturbereich angepassten Gummimischung, ein Ganzjahresreifen unterliegt hierbei konstruktionsbedingt zwangsläufig einigen Kompromissen und wird, besonders in den Grenzbereichen, niemals so temperaturbeständig und effizient wie ein vollwertiger Sommerreifen oder so Schnee- und Eisfest wie ein Winterreifen laufen.
Fahreigenschaften auf einen Blick dank dem EU-Label
Steht schließlich fest, welche Reifengröße und welcher Reifentyp es werden soll, kann die Vielzahl an verschiedensten Reifenmodellen von diversen Herstellern fast schon überwältigend wirken. Eine Orientierungshilfe kann hierbei das EU Reifenlabel bieten. Auf dem Label, das erstmals im Jahr 2012 für alle in der EU angebotenen Reifen verpflichtend eingeführt wurde, können der für die Kraftstoffeffizienz ausschlaggebende Rollwiderstand und die für den Bremsweg auf nasser Fahrbahn relevante Nasshaftung in einer Klassifizierung von A bis G abgelesen werden, wobei A die beste und G die schlechteste Klasse ist.
Durch eine zusätzliche Angabe des Abrollgeräusches in Dezibel lässt sich außerdem der Fahrkomfort der zukünftigen Bereifung abschätzen und das bekannte Alpine-Symbol mit der Schneeflocke signalisiert direkt, ob der Reifen für den winterlichen Einsatz zugelassen ist.
Die für das Label ausschlaggebende EU-Verordnung wurde am 01. Mai 2021 nochmals überarbeitet und das Reifenlabel wurde um einige Details erweitert. So ist neben dem Alpine-Symbol nun auch möglicherweise ein Symbol mit einem in einem Dreieck gezeichneten Gebirge zu sehen, dass dem Reifen eine besondere Griffigkeit auf vereisten Straßen bestätigt, weiterhin können nun durch das Scannen eines oben rechts auf dem Label platzierten Barcodes direkt sämtliche Produktinformationen des Herstellers zu dem entsprechenden Reifen eingesehen werden.
Durch die unkomplizierte Zugänglichkeit all dieser Informationen lässt sich für jeden Wagen und Fahrstil problemlos der ideale Autoreifen finden. Gerne berät dich auch dein nächster Lucky Car Auto.Sofort.Service. Standort bei deinem Reifenkauf!