Immer unter Spannung
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Autobatterien müssen schon längst nicht mehr nur einfach die elektrische Energie für den Motorstart bereitstellen, mit der Zunahme an elektronischen Sicherheits- und Komfortsystemen in modernen Fahrzeugen steigen auch stetig die Anforderungen an die Stromspeicher. Zahlreiche Steuergeräte werden auch nach dem Abstellen des Wagens noch mit einer gewissen Ruhespannung versorgt, gerade im Winter, wenn die Batterie durch die niedrigen Temperaturen noch zusätzlich belastet wird, kann ein unzureichender Pflegezustand schnell einen Anruf beim Pannendienst zur Folge haben. Glücklicherweise ist die notwendige regelmäßige Wartung weder besonders kompliziert noch sehr zeitintensiv.
So bleibt die Autobatterie stets zuverlässig
Die Bezeichnung „wartungsfrei“ bei modernen Batterien bezieht sich lediglich auf die Tatsache, dass sie fest verschlossen sind und der Flüssigkeitsstand nicht mehr überprüft und aufgefüllt werden kann, eine gewisse Form der Wartung bleibt dennoch notwendig.
Im Kraftfahrzeugbereich kommen üblicherweise sogenannte Blei-Säure-Batterien zum Einsatz. Sie enthalten positive Bleidioxidplatten und negative Bleiplatten, welche von verdünnter Schwefelsäure umgeben sind. Wird die Batterie über einen längeren Zeitraum durch beispielsweise viele Kurzstreckenfahrten oder lange Standzeiten nicht ausreichend geladen, bilden sich Bleisulfat-Kristalle an den Elektroden im inneren der Batterie. Durch die somit verringerte chemisch wirksame Oberfläche verliert die Batterie laufend an Leistungsfähigkeit, zusätzlich verursachen abgelöste Kristalle mit der Zeit eine Schlammschicht am Batterieboden, welche ab einer bestimmten Höhe einen Plattenschluss und somit den Totalschaden der Batterie verursachen kann.
Für eine maximale Langlebigkeit muss der Ladezustand also besonders bei einem Fahrprofil mit geringer Nutzung regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls mit einem Ladegerät korrigiert werden. Moderne, geregelte Batterieladegeräte sind sehr bedienerfreundlich, es genügt in den meisten Fällen, dass Pluskabel des Ladegeräts mit dem positiven Batteriepol, das Minuskabel mit dem negativen Batteriepol zu verbinden und das Gerät einzuschalten. Der ideale Ladestrom und auch die Ladedauer werden von der Steuerelektronik des Ladegeräts ermittelt, somit wird ein Überladen der Batterie vermieden. Falls das Gerät zusätzliche Einstellmöglichkeiten bietet, gilt es aus Sicherheitsgründen unbedingt die Anweisungen der Bedienungsanleitung einzuhalten.
Neben der Kontrolle des Ladezustands trägt auch eine regelmäßige Sichtprüfung zur optimalen Funktion der Batterie bei. Die Batteriepole sollten keine Korrosion aufweisen und die Polklemmen fest montiert sein, andernfalls könnte die Lichtmaschine durch die großen Übergangswiderstände die Batterie nicht mehr ausreichend aufladen und der Strom nicht mehr zuverlässig an die Verbraucher abgegeben werden. Oberflächliche Korrosionen lassen sich meist problemlos mit einer Drahtbürste entfernen, zur Konservierung empfiehlt es sich, eine dünne Schicht Polfett aufzutragen.
Weiterhin sollte die Batterie keine äußerlichen Beschädigungen, Säureablagerungen oder Undichtigkeiten aufweisen. Eine verformte oder gerissene Batterie muss sofort ausgetauscht werden und darf ausschließlich mit säurefesten Handschuhen und einer Schutzbrille berührt werden.
Wird die Batterie für eine längere Zeit außerhalb des Fahrzeugs eingelagert, sollte sie vollständig geladen sein und trocken, kühl und aufrecht aufbewahrt werden.
Eine neue Batterie muss her?
Die durchschnittliche Lebensdauer einer Autobatterie beträgt ungefähr fünf Jahre, früher oder später müssen also auch gut gewartete Exemplare ausgetauscht werden. Beim Kauf müssen sowohl die äußeren Abmessungen, als auch die auf der Batterie angegebenen elektrischen Leistungsdaten mit der alten oder defekten Batterie übereinstimmen. Auch der Batterietyp ist bei der Wahl des neuen Stromspeichers entscheidend – verfügt der Wagen über ein Start-Stopp-System, ist häufig eine sogenannte AGM („Absorbent-Glass-Mat“) Batterie verbaut, bei solchen Batterien ist die Batteriesäure in Glasvlies gebunden und die Platten sind eng gepresst, wodurch die für die häufigen Startvorgänge zusätzliche Leistungsfähigkeit gewährleistet wird.
Beim Batteriewechsel wird zunächst der Minuspol von der Batterie getrennt, anschließend der Pluspol – der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Die Batteriepole dürfen beim Umbau oder beim Transport keinesfalls mit einem leitenden Gegenstand verbunden werden, sonst droht ein Kurzschluss. Weiterhin erfordern manche moderne Fahrzeuge den Anschluss eines Erhaltungsladegärts beim Batterietausch, verfügen über pyrotechnische Elemente in der Batterieklemme zur Trennung der Spannungsversorgung bei einem Unfall oder erfordern ein Einlernen der neuen Batterie in das Energiemanagement des Autos, eindeutige Klarheit können hier nur die Angaben in der Bedienungsanleitung schaffen. Im Zweifel ist der Umtausch durch Fachpersonal anzuraten, um Verletzungen oder Schäden am Fahrzeug zu vermeiden.
Übrigens ist jede Verkaufsstelle zur umweltgerechten Entsorgung der Altbatterie verpflichtet, beim Kauf einer neuen Batterie kann der ausgediente Stromspender also in einer Art Pfandprinzip im Tausch gegen das Neuteil abgegeben werden.