Schneeketten – Für die Extraportion Grip
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Auch die besten Winterreifen können in der tiefen Schneedecke an Ihre Grenzen
stoßen, insbesondere beim Anfahren aus dem Stand oder beim Erklimmen von
Steigungen reicht die Traktion der bloßen Räder oftmals nicht aus. Abhilfe
können hier spezielle aus Metall oder Kunststoff gefertigte Ketten bieten, welche
die Laufflächen der Räder umspannen und die Bodenhaftung auf dem weichen
Schnee stark verbessern und dadurch die Gefahr des Festfahrens beträchtlich
verringern.
Für jeden Reifen die richtige Kette
Um eine sichere und effektive Funktionsweise sicherzustellen, ist die Wahl der
passenden Schneekette unumgänglich. Die Ketten werden entsprechend der
Reifengröße kategorisiert, somit ist ein Blick auf die Reifenflanke der erste
Schritt zur passenden Kette. Entscheidend ist hierbei die Ziffernfolge im Format
„225/60 R16“, wobei die hier angegeben Zahlen nur als Beispiel dienen und
abhängig der individuellen Reifengröße variieren können. Da die Winterräder
teilweise andere Dimensionen als die Sommerreifen aufweisen, ist es
grundsätzlich nicht empfehlenswert, ausschließlich auf die Angaben im
Fahrzeugschein zu vertrauen. Bei Unsicherheiten hinsichtlich der richtigen
Größenwahl kann auch eine persönliche Beratung bei der Verkaufsstelle, also
meist der Werkstatt des Vertrauens, dem Reifenfachhandel oder dem örtlichen
Baumarkt Klarheit schaffen. Um nicht nur die technischen, sondern auch die
rechtlichen Anforderungen zu erfüllen, sollte beim Kauf darauf geachtet werden,
dass die Ketten der ÖNORM V5117 / V5119 entsprechen oder über eine EU-
Genehmigung verfügen.
Die Montage der Ketten muss ebenfalls strikt nach Herstellervorgaben erfolgen
und wird im Idealfall einmal vor dem ersten echten Einsatz in Ruhe auf der
Einfahrt geübt. In den meisten Fällen wird die Schneekette einfach über die
Lauffläche des Reifens gelegt, das vollständige Verschließen der Kette erfordert
bei manchen Modellen ein minimales Vorrollen des Wagens. Sofern die Kette
nicht selbstjustierend ist, muss nun noch die Spannung korrekt eingestellt
werden. Eine zu straffe Kette könnte reißen oder sich nicht ausreichend vor den
Kontaktpunkt des Rades „legen“, um die Traktion zu verbessern, und eine zu
lockere Schneekette könnte durch unkontrolliertes Umherschleudern die im
Radkasten verbauten Komponenten der Federung oder den Außenrand der Felge
beschädigen. Zur Sicherheit sollte der Sitz der Ketten nach einer kurzen
Fahrtdistanz noch einmal kontrolliert werden.
So verändert sich das Fahrverhalten
Je nach Fahrzeug ist es notwendig, bestimmte Fahrhilfen abzuschalten oder auf
einen speziellen Modus umzustellen, um die Eigenschaften der Ketten optimal
nutzen zu können. Die maximale Geschwindigkeit sollte aus Sicherheitsgründen
bei einer „Kettenfahrt“ niemals 50 km/h überschreiten, auch wenn die
verbesserte Traktion zu höheren Geschwindigkeiten verleitet. Treten während
der Fahrt unerwartete Geräusche oder Vibrationen auf, gilt es sofort anzuhalten
und die Ketten gegebenenfalls nachzujustieren. Weiterhin können die Brems-
und Lenkeigenschaften des Wagens ungewohnt wirken, weshalb der
Sicherheitsabstand zum voranfahrenden Fahrzeug vorsichtshalber etwas größer
als üblich gehalten werden sollte und bei der ersten Fahrt eine gewisse
Gewöhnungszeit völlig normal ist.
Gesetzliche Bestimmungen und Empfehlungen
Eine grundsätzliche Schneekettenplficht auf allen Straßen besteht in Österreich
nicht, jedoch gibt es bestimmte Straßenabschnitte, die durch das runde
Verkehrszeichen 268, welches einen mit einer Schneekette ausgerüsteten Reifen
auf blauem Hintergrund zeigt, gekennzeichnet sind. Diese Wege dürfen
tatsächlich nur mit montierten Schneeketten befahren werden, das Mitführen im
Kofferraum reicht hier nicht aus. Die Ketten müssen mindestens an den beiden
Antriebsrädern, bei Allradfahrzeugen entsprechend der Herstellervorgaben,
angebracht werden. Für ein stabiles und sicheres Fahrgefühl empfiehlt es sich
jedoch, alle vier Räder mit den Traktionshilfen auszustatten.
Außerhalb der gekennzeichneten Fahrtstrecken unterliegt der Einsatz der
Schneeketten im Winter dem Ermessen des Fahrers, jedoch nur, sofern
ausreichend Schnee liegt. Vollständig oder größtenteils freigeräumte Straßen
dürfen nicht mit montierten Ketten befahren werden, da der Straßenbelag sonst
Schaden nehmen könnte.
Die meisten Schneeketten sind äußerst robust, damit sie über möglichst viele
Winter gut Dienste leisten können, sollten sie baldmöglichst nach einem Einsatz
mit klarem Wasser von Salz- und Schmutzrückständen befreit werden, dies
beugt einer Korrosion der Glieder vor und verlängert die Lebensdauer erheblich.
Eine allgemeine Mitführungspflicht zwischen dem 1. November und dem 15. April
für die Ketten besteht lediglich für LKW oberhalb 3,5 Tonnen und Omnibusse, da
in diesem Zeitraum jedoch gerade auf höher gelegenen Passstraßen schwierige
Fahrbahnbedingungen auftreten können, ist das dauerhafte Mitführen auch bei
üblichen PKW durchaus empfehlenswert.