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Das Getriebe – immer richtig übersetzt
Das Drehzahlband eines Motors verfügt über Abschnitte mit maximalem Drehmoment, höchster Leistung und bester Effizienz. Durch die Gangwahl des Getriebes lässt sich jeder dieser Bereiche je nach Fahrsituation optimal nutzen. Um dies zu erreichen, sind im Getriebeinneren verschiedene Zahnradpaare verbaut, wodurch die Eingangsdrehzahl des Motors und die Ausgangsdrehzahl, welche letztendlich an die Antriebsräder übertragen wird, aufeinander abgestimmt werden kann.
Schalten oder schalten lassen
Bei einer üblichen Handschaltung übernimmt der Fahrer den Gangwechsel komplett selbst. Durch das Betätigen des Kupplungspedals wird die kraftschlüssige Verbindung zwischen Motor und Schaltgetriebe getrennt, in dem nun unbelasteten Schaltgetriebe kann jetzt mittels des Ganghebels das entsprechende Schaltrad so verschoben werden, dass die gewünschte Übersetzung entsteht. Obwohl das manuelle Betätigen der Schaltung im häufigen Stadtverkehr oder im Stau auf der Autobahn ein wenig unkomfortabel sein kann, bevorzugen viele Fahrer das direktere Fahrgefühl einer eigenen Gangwahl.
Ein Automatikgetriebe ist hingegen in der Bedienung sehr viel einfacher, technisch jedoch umso komplizierter. Um ein sanftes Anfahren zu ermöglichen, kommt bei diesem Getriebetyp ein sogenannter Drehmomentwandler zum Einsatz, welcher über den getriebeseitigen Öldruck gesteuert wird. Der Gangwechsel erfolgt über verschiedene Planetenradsätze, welche durch automatisch betätigte Lamellenkupplungen geregelt werden. Aufgrund dieser Bauweise muss bei Schaltvorgängen der Kraftschluss zwischen Motor- und Getriebeseite niemals vollständig getrennt werden, wodurch das für die Automatik typische rucklose und sanfte Fahrgefühl entsteht.
Neben dem gesteigerten Fahrkomfort ist die automatische Schaltung auch beim Bewegen großer Anhängelasten etwas im Vorteil, da der Drehmomentwandler im Vergleich zur manuellen Kupplung beim Anfahren mit dem Zusatzgewicht einem deutlich geringeren Verschleiß unterliegt.
Welche Getriebeart bietet die beste Effizienz?
Bei einem herkömmlichen Wandlerautomatiksystem fällt der Wirkungsgrad konstruktionsbedingt etwas schlechter aus, dazu kommt das höhere Gewicht durch die größere Ölmenge und die zusätzlichen Komponenten für die automatische Ansteuerung. Moderne Automatikgetriebe verfügen jedoch über eine Vielzahl von Sensoren, mit deren Informationen das Getriebesteuergerät in ständiger Kommunikation mit dem Motorsteuergerät steht und somit in wenigen Sekundenbruchteilen die beste Übersetzung für den derzeitigen Lastzustand des Motors wählen kann. Außerdem verfügen manche Automatikgetriebe über bis zu neun Fahrstufen, sodass sich die Motordrehzahl noch präziser abstimmen lässt. In der Realität werden also zwei moderne Fahrzeuge desselben Typs, welche sich nur in ihrem Getriebe unterscheiden, in Sachen Effizienz etwa identisch abschneiden.
Zusätzlich verfügen mittlerweile recht viele Autos zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und zur Minderung der Emissionen über ein “Start – Stopp”-System. Hierbei wird beim vollständigen Anhalten, beispielsweise an einer roten Ampel oder an einem Bahnübergang, der Motor automatisch abgeschaltet. Erkennt das Auto, dass der Fahrer wieder anfahren möchte, wird der Motor blitzschnell wieder gestartet und die Fahrt kann unterbrechungsfrei fortgesetzt werden. Bei einem laufruhigen Motor mit einem Automatikgetriebe erfolgt dieser Vorgang fast vollständig unbemerkt, einzig der auf “0” fallende Drehzahlmesser verrät, dass der Motor abgestellt wurde.
Bei einem Handschaltgetriebe wird der Anfahrwunsch des Fahrers über das Kupplungspedal erkannt und noch bevor der erste Gang vollständig eingelegt ist, läuft der Motor wieder. Dies kann beim Einkuppeln zuerst etwas gewöhnungsbedürftig wirken, durch die schnellen Reaktionszeiten des Systems fällt die “Start – Stopp”-Funktion aber auch hier nicht negativ auf.
Die richtige Pflege nicht vergessen
Wie alle Komponenten des Wagens benötigen auch Automatik- und Schaltgetriebe regelmäßige Wartungen. Auch wenn die Ölfüllung des Schaltgetriebes bei manchen Herstellern als “Lifetime-Befüllung” bezeichnet wird, sollte das Öl etwa alle 80.000 bis 100.000km gewechselt werden. Erfahrene Hobbyschrauber können dies unter Beachtung der Herstellervorgaben und Umweltvorschriften bezüglich des Umgangs mit Altöl auch selbst durchführen. Es ist jedoch absolut wichtig, dass die Befüllung in Fahrtlage, also geradestehend erfolgt, somit ist der Zugang zu einer Hebebühne oder einer ebenen Grube unerlässlich. Ein einseitiges Aufbocken des Fahrzeugs würde die korrekte Ermittlung des Füllstandes unmöglich machen, was im schlimmsten Fall zu einem schweren Getriebeschaden durch Ölmangel führen könnte.
Bei einem Automatikfahrzeug empfiehlt sich dagegen fast immer der Weg in die Fachwerkstatt. Während ein Schaltgetriebe mit etwa 2-4 Litern Öl auskommt, sind es bei einem Automatikgetriebe oft 7-10 Liter. Da das Automatiköl nicht nur der Schmierung, sondern auch der Ansteuerung der hydromechanischen Bauteile und der Regelung des Drehmomentwandlers dient, ist höchste Präzision gefordert. Weiterhin muss das Automatikgetriebe für den Wechsel des Ölfilters geöffnet werden, wobei selbst kleinste versehentlich eindringende Partikel kritisch wären.
Auch die Befüllung gestaltet sich etwas komplizierter, bei manchen Fahrzeugen ist sogar ein elektronisches Auslesegerät zum Ermitteln der inneren Getriebetemperatur notwendig, da nur so sichergestellt werden kann, dass der Ölstand auch beim betriebswarmen Automatikgetriebe stimmt. Sowohl zu viel als auch zu wenig Öl kann zu Fehlfunktionen, ruckenden Schaltvorgängen oder sogar zum Totalschaden führen. Glücklicherweise ist dieser etwas aufwendigere Service ebenfalls nur alle 80.000-120.000km notwendig. Unsere Lucky Car Auto.Sofort.Service Standorte sind auch hier dein verlässlicher Partner.
Bei richtiger Pflege sollten beide Getriebearten das gesamte Autoleben überstehen und stellt man der etwas teureren Wartung am Automatikgetriebe einen eventuell notwendigen Austausch der Kupplung an einem Schaltgetriebe gegenüber, sollten sich auch die Kosten über die gesamte Nutzungsdauer in etwa die Waage halten.